Mit Sicherheit haben Sie bereits einmal von Design Thinking gehört. Es handelt sich dabei um eine Methode, die das Ziel hat, systematisch komplexe Problemstellungen zu verstehen und tangible Lösungsansätze zu entwerfen.
Design Thinking liegt im Trend – das Management Rahmenkonzept aber deshalb als Hype abzulehnen, wäre aus unserer Sicht ein Fehler. Der dahinterliegende Prozess, wie in der Abbildung dargestellt, kann helfen ein besseres Verständnis für ein spezifisches Problem aufzubauen und bringt Projektbeteiligte in die häufig vernachlässigte Perspektive des Anwenders. Die Methode ist in einer Vielzahl von Lebensbereichen anwendbar, auch im Finanzbereich. Hier spielt die Rolle des Nutzers gerade mit zunehmender Digitalisierung und Automatisierung eine entscheidende Rolle.
Wie kann das Reporting beschleunigt werden? Wie kann die Stammdatenqualität erhöht werden? Wie können die Reisekostenabrechnungen schneller bearbeitet werden?
Das Team versteht das Problem und nimmt die Rolle des Kunden oder Anwenders ein, jeder individuell und anschließend in einer gemeinsamen Diskussion. Nachdem das Team seine Sichtweisen ausgetauscht hat, wird das Verständnis geschärft. Zuerst individuell, abschließend wieder gemeinsam.
Die Ergebnisse aus Phase 1 des Design Thinking Prozesses werden verdichtet, um das eigentliche Problem greifbar zu machen. Ist die Ursache für die Dauer der Reporting-Erstellung systemisch bedingt? Oder ist es bei genauer Betrachtung die geringe Datenqualität, die dazu führt, dass das Reporting viel Zeit in Anspruch nimmt?
Die gewonnenen Erkenntnisse werden erneut verdichtet. Abschließend bestehen ein Konsens und ein gemeinsames Verständnis für das eigentliche Problem.
Das Team beginnt nun individuell Lösungsmöglichkeiten zu finden. Wichtig hierbei: Jedes Teammitglied entwickelt schnell verschiedenste Ansätze. Die Diskussion über die Ansätze entsteht nahezu von allein. Am Ende dieser Phase im Design Thinking Prozess wird ein Lösungsansatz fokussiert, welcher mehrere einzelne Ansätze vereinen kann, oder sich bereits komplett von dem gelöst, was anfänglich in die Diskussion eingebracht wurde.
Für Mitarbeiter aus dem Finanzbereich möglicherweise der herausforderndste Teil – Kreativität ist nun gefragt. Sketches oder digitale Prototypen werden in pragmatischen und schnellen Ansätzen entwickelt. Sich auftuende Grenzen des Prototypings, welches sich in der Regel in einem Zeitraum von Minuten bis Stunden bewegt, können dazu führen, dass in eine frühere Phase zurückgesprungen werden muss.
Die Kunden oder Anwender validieren die Lösung. Vom Urteil der Anwender hängt ab, ob die Lösung weiterverfolgt werden soll und Realität werden kann. In dieser letzten Phase des Design Thinking Prozesses werden Anwender, die nicht am Prozess beteiligt waren, häufig überrascht. Ihre ursprüngliche Problemstellung an das Team kann sich derart weiterentwickelt haben, dass sich für den Anwender ein ungeahnter, neuartiger Lösungsansatz ergibt, der die relevanten Anforderungen erfüllt.
Multidisziplinäre Teilnehmer. Ein homogenes Teilnehmerfeld, beispielsweise nur Mitarbeiter aus dem Finanzbereich oder der IT, könnte die Menge verschiedener Lösungseinsätze reduzieren. Ergänzen Sie das Team um Kollegen aus anderen (technischen und kaufmännischen) Bereichen. Deren Sichtweise auf nicht alltägliche Fragstellungen kann helfen, Problemstellungen anders anzugehen und sich anderer Mittel zur Problemlösung zu bedienen. Gleiches gilt bei der Anwendung von Design Thinking in anderen Unternehmensbereichen: Nehmen Sie einen Kollegen oder eine Kollegin aus dem Finanzbereich mit hinzu.
Wenn Sie etwas ausführlicher über Design Thinking lesen möchten, empfehle ich Ihnen den Artikel im Harvard Business Review „Why Design Thinking works“. Folgen Sie einfach dem Link.
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