In Krisensituationen stehen Unternehmen einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Mit dem Fortschreiten der Krise nehmen Handlungsdruck und Aufgaben zu, während sich der Zugang zu Ressourcen schwieriger gestaltet. Die Folgen daraus können sich beispielsweise in einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, der Profitabilität und somit im Unternehmenswert, niederschlagen. Für die Unternehmen besteht ein erhöhtes Insolvenzrisiko.
Mit der Verschärfung der Krise nimmt der Handlungsdruck eines Unternehmens zu, während die fortschreitende Einschränkung der Funktionsfähigkeit des Unternehmens zu einer Beeinträchtigung der Stabilität der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der vorhandenen Handlungsoptionen führt. Hieraus können bei Unternehmen in Krisensituationen unter anderem Profitabilitätsprobleme erwachsen, welche die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft, Investitionsfähigkeit sowie den Wert eines Unternehmens nachhaltig gefährden. Darüber hinaus können Liquiditätsengpässe sowie eine ansteigende Verschuldung die kurz- und langfristige Finanzierungsfähigkeit eines Unternehmens bedrohen beziehungsweise unmittelbar zur Insolvenz führen.
Unternehmen können zur Verbesserung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zur Sicherstellung einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung und Profitabilität daher gezwungen sein, sich strategisch neu auszurichten, unter anderem durch die Ausgliederung von unprofitablen und nicht zukunftsfähigen Geschäftsmodellen aus einer Konzern-Organisation. Ebenso können der Abbau von bestehenden Risiken sowie die Optimierung von Geschäftsprozessen notwendig werden. Darüber hinaus können Maßnahmen zur Sicherstellung des kurz- und langfristigen Liquiditätsbedarfs, unter anderem durch Optimierung des Cash- und Working-Capital-Managements oder durch Refinanzierung beziehungsweise Zwischenfinanzierung, ebenso wie weitere Kapitalmaßnahmen und die Aufdeckung stiller Reserven zur Stärkung des Eigenkapitals, erforderlich sein.
In Abhängigkeit der vorliegenden individuellen Krisenfaktoren eines Unternehmens unterscheidet sich die Krisensituation nach den vier Phasen „UNDERPERFORMING“, „STRESSED“, „DISTRESSED“ und „(PRE)INSOLVENCY“, welche ein Unternehmen durchlaufen kann.
In der Phase underperforming steht die strategische Neuausrichtung des Unternehmens, unter anderem durch Refokussierung auf das Kerngeschäft, die Absicherung gegen bedrohliche Geschäftsentwicklungen und existenzielle Risiken sowie die Steigerung der Profitabilität im Vordergrund.
Reichen unternehmensinterne Maßnahmen alleine nicht mehr aus oder liegen unter ihren Erwartungen und gelangen Unternehmen in der Regel erstmalig in die Situation, dass Bankverpflichtungen nicht mehr vollumfänglich geleistet werden können, befindet sich das Unternehmen in der Phase Liquiditätsenpässe. Zusätzliche Maßnahmen zur Refinanzierung und Liquiditätsbeschaffung, gutachterliche Stellungnahme zur Aufdeckung stiller Reserven beziehungsweise Stärkung des Eigenkapitals sowie zur Verbesserung von KPIs werden notwendig.
Eine zunehmende Verschuldung und wiederkehrende Liquiditätsengpässe sind charakteristisch für die Phase liquiditätsprobleme. Folglich ist im Zuge einer Sanierung eine unabhängige finanzielle Restrukturierung zu erstellen, die zwingend die Einbindung von externen Ressourcen erfordert. Kostensenkungsprogramme sind zu konzeptionieren, umzusetzen und zu überwachen. Banken fordern in dieser Phase regelmäßig zusätzliche, umfangreiche Reportings zur aktuellen Finanzsituation des Unternehmens, unter anderem bestehend aus einer Liquiditätsplanung.
Befindet sich ein Unternehmen in der Phase Insolvenzverwaltung, ist die Insolvenz absehbar oder bereits eingetreten. Die Geschäftsführung versucht sich in dieser Phase gegen Haftungsrisiken abzusichern und wird durch die Liquidation beziehungsweise das (anstehende) Insolvenzverfahren begleitet. Neben Fortführungsprognosen nach IDW S6, welche häufig bereits in der vorherigen Phase angefordert werden, ist in dieser Phase unter anderem die Insolvenzreife gemäß IDW S11 zu beurteilen.
Unser erfahrenes Team arbeitet mit den bestehenden Konzernfunktionen, wie beispielsweise Legal, Tax, HR, IT oder Vertrieb, direkt zusammen. Dabei identifizieren wir die individuellen Krisenfaktoren gemäß des 4-Phasen-Modells, um anschließend notwendige Optimierungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.
In Abhängigkeit von der Krisenphase bieten wir die für Sie passende Lösung. Im Wesentlichen umfasst das:
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