AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, … FLOW!
Kennen Sie das? Wenn es sich auf einmal wie fliegen anfühlt, die Endorphine Samba tanzen, jede einzelne Ihrer Synapsen kreative Funken am Fließband abfeuert, Sie nichts aufhalten kann und Sie nur so vor Hey-let’s-f*cking-do-this-Tatendrang sprühen?
Okay, zugegeben: Klingt schon fast zu schön, um wahr zu sein. Aber das Schöne ist: ist es doch. Denn so in etwa lässt sich der natürliche Gefühlszustand des „Flow“
beschreiben. Ein Zustand, den sie so oder in einer ähnlichen, etwas abgeschwächten Form sicherlich auch schon mal kennengelernt haben. (Hoffentlich!) Vielleicht sogar am Arbeitsplatz.
Wir wollten wissen, was es mit diesem „Flow“ auf sich hat und wie man einen solchen Zustand erreichen kann. Ganz legal, versteht sich. Zusammen mit Dr. Alexander Bogner. Denn hey … mehr Flow ins Management bringen – wer sagt da denn bitte schon nein?
Aber bevor wir einen Köpper in die Welt der grenzüberschreitenden Performance machen und tiefer in die Materia tauchen, soll an dieser Stelle auf die wichtigsten
Ideengeber hinter „Flow“ eingegangen werden, denn ohne sie könnten wir unsere Erkenntnisse zu diesem Thema nicht teilen.
Da wäre – wie bereits erwähnt – Dr. Alexander Bogner: Gründer und Lead-Coach des ersten, flow-based Leadership Programms im deutschsprachigen Raum flowon.de. Und die Denker, die bereits Dr. Bogner begeistern durften: Der amerikanische Autor und Unternehmer Steven Kotler („The Art of Impossible: A Peak Performance Primer“, 2021), der Schriftsteller Jamie Wheal („Stealing Fire“, 2017) und der ehemalige Professor für Psychologie an der University of Chicago Mihaly Csikszentmihalyi („Flow: Das Geheimnis des Glücks“, 2008).
Aber jetzt mal Badehose an, Hände über den Kopf und rein in die Materia – lassen Sie sich ein wenig mit dem Flow treiben… wir sehen uns am Artikelende.
DAS IST FLOW
Flow beschreibt einen fast schon ekstatischen Bewusstseinszustand, in dem wir uns nicht nur top fühlen, sondern auch zu Top-Performance fähig sind. Es sind Momente, in denen wir unser Zeitgefühl verlieren und stundenlang hochkonzentriert an einer Aufgabe sitzen können. Wir fühlen uns weder müde, noch unwohl oder unsicher. Wir fühlen uns wie hypnotisiert. Oder wirken eventuell so auf andere.
Im Flow-Zustand nimmt uns der Moment voll und ganz ein. Wir vergessen uns selbst. Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft – nur das Hier und Jetzt. Ein Zustand, der uns große Freude bereitet. Denn wenn wir von Flow sprechen, reden wir oft davon, eins mit der Arbeit zu werden, „im Modus“ zu sein… ja, wir fühlen uns unendlich optimistisch und dazu ermächtigt, selbst große Hindernisse mit Bravour und Kreativität zu meistern.
Um das Flow-Erlebnis etwas kategorischer und griffiger zu beschreiben, haben Steven Kotler und James Wheal das Akronym „STER“ eingeführt, welches für Selbstlosigkeit („Selfless“), Zeitlosigkeit („Timeless“), Mühelosigkeit („Effortless“) und Reichtum („Richness“ oder auch „Meaningfulness") steht und somit die Kernattribute des veränderten Geisteszustandes beschreibt.
DARUM IST FLOW IM UNTERNEHMEN SO WICHTIG
Steven Kotler vertritt die Ansicht, dass Unternehmen Flow in ihre DNA aufnehmen sollten, um ihre Produktivität zu maximieren.
In seinem Buch „Stealing Fire“ werden Beispiele von Gruppen und Unternehmen genannt, die den Flow ihrer Teams bereits bewusst optimieren: die US Navy SEALs,
Google und Red Bull Extremsportler*innen. Welches Unternehmen würde nicht gerne mit solchen Namen in einer Reihe stehen? Zumindest, was die Performance angeht.
Auch Dr. Alexander Bogner weist auf die rundum positiven Effekte von Flow am Arbeitsplatz hin: Mitarbeitende führen Ihre Aufgaben mit hoher Präzision aus, handeln strategisch-proaktiv, denken ergebnisorientierter, fühlen sich erfüllt, bleiben gelassener und reizen ihre kognitiven Fähigkeiten maximal aus.
Als physiologische Vorteile erwähnt Dr. Bogner eine gesteigerte Präsenz, Aufmerksamkeit und Intensität der Mitarbeitenden, welche sich u.a. durch aktive Erholungsphasen und eine erhöhte intrinsische Motivation auszeichnet.
Die wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass wir alle für Flow veranlagt sind und dass er in vielerlei Hinsicht – mental, physiologisch und berufsbezogen – ein leistungsfähiges Werkzeug darstellen kann, um unser Potenzial voll auszuschöpfen. Aber wo fängt man damit am besten an?
WIE MAN FLOW ERREICHT
Es gibt ganz unterschiedliche Wege, einen Flow-Zustand herzustellen. Die Navy SEALs nutzen z.B. „Sensory Deprivation Tanks“, um schneller Sprachen lernen zu können. Eine von dem US-amerikanischen Neurophysiologen John C. Lilly entwickelte Methode, bei der man in einem Tank mit Hilfe von konzentriertem Salzwasser auf der Wasseroberfläche schwimmt und von äußeren Reizen komplett isoliert wird („Floating“).
Aber keine Sorge, es gibt auch weniger aufwendige Möglichkeiten, Flow zu triggern. Sowohl auf organisatorischer als auch auf individueller Ebene. So wird Flow laut Kotler dann erreicht, wenn die Herausforderung einer Aufgabe unsere Fähigkeiten leicht übersteigt. Darüber hinaus erwähnt er verschiedene Auslöser für Flow am Arbeitsplatz, z. B. völlige Konzentration, Neuartigkeit, Unvorhersehbarkeit oder Komplexität.
Csikszentmihalyi beschreibt die Notwendigkeit, die richtige Passung zwischen unseren Fähigkeiten und der jeweiligen Aufgabe zu finden. Ist die Aufgabe zu leicht, führt sie zu Langeweile, ist sie zu anspruchsvoll, führt sie zu Angst und Überforderung. Flow entsteht also, wenn ein Gleichgewicht zwischen Über- und Unterforderung besteht – und das kann rein zufällig oder durch eine bewusste Gestaltung der Aufgaben geschehen.
Nach Csikszentmihalyi kann sogar jede noch so langweilige oder eintönige Tätigkeit in ein Flow-Erlebnis verwandelt werden. Wie? Indem man sich auf die Perfektionierung bestimmter Handlungen oder Kriterien konzentriert.
5 DINGE, DIE SIE JETZT TUN KÖNNEN
Ganz egal, ob Sie C-, Senior-, Mid- oder Junior-Level sind… wir möchten Ihnen fünf ganz einfache Tipps an die Hand geben, mit denen Sie einen Flow-Zustand bei sich selbst triggern können und vielleicht noch produktiver als sonst durch den Tag kommen.
Dabei haben wir uns natürlich von Dr. Alexander Bogner inspirieren lassen, der als Experte auf seinem Gebiet noch eine ganze Menge anderer Methoden auf dem Kasten hat, die er in seinen flowON-Leadership-Workshops gerne mit Ihnen teilt.
1. Höchstens zwei Mal am Tag Emails checken. Fahren Sie externe Ablenkungen auf ein Minimum herunter, reduzieren Sie Ihre Zeit auf Social Media Plattformen,
absolvieren Sie Flow-Intervalle von 20 bis maximal 120 mins, in denen Sie nichts tun, außer sich auf Ihre Aufgabe zu konzentrieren. Blockieren Sie Apps, Notifications und URLs.
2. Keine unnötigen Meetings. Reduzieren Sie die Anzahl unnötiger Meetings im Monat auf Null. Überlegen Sie sich gut, wen Sie warum zu einem Meeting einladen und ob die Zeit nicht sinnvoller genutzt werden kann. Meetings sind Flow-Killer.
3. Nehmen Sie Ihre Atmung bewusst war. Ihren Herzschlag. Die Position Ihrer Füße und Hände. Konzentrieren Sie sich mit ganzer Kraft auf eine Sache. So lange Sie
können.
4. Probieren Sie es mit einer Soundtherapie. Triggern Sie Ihren Flow-Zustand, indem Sie Gamma-Frequenzen anhören (32-100 Hz).
5. Bleiben Sie neugierig, fordern Sie sich selbst heraus, setzen Sie sich klare Ziele und gehen Sie im Kleinen immer wieder Risiken ein, um sich ein Stück weiter über Ihre Komfortschwelle zu bewegen. Viel Spaß dabei!
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